2014Bayerisches Fernsehen (05.05.2014): Lebenslinien - “Der lange Schatten meiner Mutter” - BR, youtube
2013Der Wurzacher (22.02.2013): Eleni Torossi stellt ihr neues Buch vor - PDF 428 KB
2013laute-wochen (Januar 2013): Lesung Petros Markaris, Moderation: Eleni Torossi. Hier finden Sie umfassende Informationen zu der Veranstaltung im Künstlerhaus München: Link
2012Weser-Kurier (06.12.2012): Lesung bei Leuwer am Wall - PDF 81 KB
2012Salvatorkolleg (22.02.2012): “Menschen überwinden Grenzen” - Link
2011Griechenlandzeitung (19.01.2011): “Sprache ist nicht nur Instrument, sondern auch Erlebnis”, Autoren aus Griechenland im Goethe-Institut Athen als PDF 260 KB
2009 Griechenlandzeitung (12.11.2009): Buchbesprechung “Warum Tante Iphigenia mir einen Koch schenkte” als PDF 260 KBGriechenlandzeitung (20.05.2009): Interview - Bundesverdienstkreuz für die Schriftstellerin und Journalisten Eleni Torossi als PDF 860 KB
2001 Zeitung Avji (15.02.2001): “Zauberformeln”, zum Artikel
2000Buchkultur (Februar 2000): “Gangster, Dollars und Kojoten”, zum Artikel
1999Athener Zeitung (20.03.1999): “Zauberformeln”, zum ArtikelDie Jury des Kulturreferats München: Literaturförderpreis der Stadt München, zum Artikel
1998Süddeutsche Zeitung (19.02.1998): “Paganinis Traum”, zum Artikel Lesenswert - Bücher für Schulbibliotheken: “Die Schriftstellerin ELENI TOROSSI”, zum Artikel Die Jury des Preises des griechischen Kinderbuchkreises: “Knopflöcher und Elefanten”, zum Artikel
1995Südwest Presse (13.12.1995): “Tanz der Tintenfische”, zum Artikel
1994Rheinpfälzische Zeitung (29.09.1994): “Paganinis Traum”, zum Artikel
1991Mittelbayerische Zeitung (23.04.1991): “Die Papierschiffchen”, zum Artikel
1986Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt (09.11.1986): “Kinderbuch des Monats”, zum Artikel
Die vorliegende zweisprachige Sammlung umfasst sechs Erzählungen, die offensichtlich in einer großen Zeitspanne verfasst wurden, aber auch von einer grundfesten erzählerischen Auffassung und Technik zeugen, die wiederum viele Freiheiten lässt. Eleni Torossi ist eine Schriftstellerin, die die deutsche Lebensart und Sprache verinnerlicht hat. Ihre Erinnerungen verbindet sie dennoch mit Griechenland, was immer wieder in die Thematik mit einfließt. Ich denke, diese Eigenschaft kennzeichnet auch weitere Schriftsteller, die sich eine andere Sprache zu Eigen gemacht haben, wie etwa Th. Kallifatidis, Stratis Chaviaras, Andreas Kedros, Milan Kundera u.a. Wahrscheinlich ist die Sammlung Zauberformeln eines der persönlichsten und mit Sicherheit auch eines der überzeugendsten Werke der Autorin. In ihnen kommen durchaus gesellschaftliche Probleme zum Ausdruck und es werden zeitgenössische Themen angeschnitten, die sich auf eine scheinbar im Nu entstandene multikulturelle Gesellschaft gründen.
Die darin verwendete Erzähltechnik führt dem Leser seine Einzigartigkeit und die der Figuren der Autorin vor Augen. Ich möchte aus Platzgründen nicht auf jede Erzählung einzeln eingehen. Jede von ihnen zeugt jedoch von einer charismatischen Schriftstellerin, die einen größeren Bekanntheitsgrad in Griechenland verdient hätte. Sie schreibt in zwei Sprachen und ist eine in der deutschen Literatur und vom deutschen Publikum anerkannte Schriftstellerin. In einem etwas älteren Interview gestand sie, dass die "deutsche Sprache mir erst den Abstand ermöglichte, den ich benötigte, und mir ein Forum verlieh, das mir Mut gab..."; sie gab jedoch ebenfalls zu, dass "Deutschland tatsächlich ein Land ist, das es einem schwer macht, es zu lieben".
Jorgos MadzouranisZeitung Avji, 15.02.2001
Presse
Eleni Torossi stimmt ein durchaus ernstes Thema in ihrem Roman Gangster, Dollars und Kojoten an: Die Trennung von Vater und Tochter aufgrund von Ehestreitigkeiten und Auswanderung. Die Enkel begegnen ihrem aus Amerika zurückgekehrten Opa mit Begeisterung über seine Erzählungen aus dem Land des Abenteuers. Doch erst nachdem sie entdeckt hatten, daß die Entfremdung zwischen ihrer Mutter und deren Vater auf einem Mißverständnis beruht, wendet sich diese Geschichte zu einem guten Ende. Eleni Torossi erzählt von diesem schwierigen Konflikt in einem behutsamen Stil, wobei sich fröhlicher Humor und nachdenkliche Dialoge die Waage halten. Sie traut den Kindern mehr zu als den Erwachsenen, wenn es gilt, Wege zueinander zu ebnen. Das macht diesen einfühlsam geschriebenen Roman so sympathisch.
HANS-DIETER GRÜNEFELDLiteraturkritiker
Zauberformeln
Eleni Torossi ist als eine Schriftstellerin bekannt, die mit viel Witz und Klugheit die Frage des Andersseins beleuchtet (so auch in ihrem neuen Buch Zauberformeln). In ihren Erzählungen wird der Leser mit der Fremdheit (nicht in einem angekündigten oder gar leicht vorhersehbaren Überraschungsakt) konfrontiert; das Anderssein wird eher zum alltäglichen, heimtückischen Ereignis, dem es mit behutsamer Aufgeschlossenheit zu begegnen gilt. Die Charaktere sind in diesem Buch auf provokative Weise fremd, dubios, einfach anders. Alle gemeinsam strahlen sich jedoch eine bezaubernde Ehrlichkeit aus und sind damit doch irgendwie Teil von uns selbst. Der Erzählband enthält starke autobiographische Züge, die von einer bewusst gelebten Fremdheit zeugen. Für die Autorin ist klar, dass das Dort oftmals 'hier' bedeutet und das Hier nicht selten 'dort' ist. Ihre Sprache wird dadurch nicht etwa zur Quelle von Missverständnissen, sondern zu einem lebendigen Ort unerwarteter Begegnungen.
NIKOS GEORGAKISJournalist
Literaturförderpreis der Stadt München
Der nach Amerika ausgewanderte Opa kommt eines Tages zurück nach München. Die Enkelkinder lernen einen merkwürdigen Fremden kennen. Er spricht Deutsch mit amerikanischem Akzent, er findet sich in seiner eigenen Geburtsstadt kaum mehr zurecht und führt neue Sitten ein. Er erzählt lustige und aufregende, listige und phantastische Geschichten aus Amerika. Die Auseinandersetzung zwischen den deutschen Enkelkindern und dem Opa eröffnet reizvolle Perspektiven auf das Leben in einer heimatlichen Fremde und weckt ganz nebenbei auch Verständnis für andere Kutluren und Lebensmöglichkeiten. Die inhaltliche Anlage dieser Geschichte und der humorvolle episodische Erzählstil geben dem Text seinen außergewöhnlichen Charme.
DIE JURY DES KULTURREFERATS MÜNCHEN
Archiv
Märchen und FabelnNeuer Malik Verlag 1988; Engl & Lämmel Verlag 1998; Holzkirchen, 136 S., ISBN 3-9804072-7-6
Paganini ist der Dorfnarr im griechischen Hafen Kymi, und wie alle Naren weiß der einsame Geigenspieler mehr über die Welt, als seine Umgebung glaubt. Vor allem hat er die Fähigkeit zu träumen, wie es nur Kinder können, nie verloren. Ihre kurzen Fabeln über die Liebe (für Erwachsene und Jugendliche) hat Eleni Torossi selbst illustriert. Sie entfalten den Kosmos ihrer griechischen Kindheit – einer Welt fester Regeln, einer Welt voller Geheimnis und Phantasie.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, 19.03.1998
Lesenswert - Bücher für Schulbibliotheken, 1998
"Es ist doch möglich, seinem Schicksal zu entgehen, wenn die Sehnsucht nur groß genug ist."Eine Kampfansage an einen antiken Schicksalsbegriff und ein Satz, der die Autorin und ihre Texte charakterisiert.Eine Kirchturmuhr ohne Zeiger, ein Dorftrottel mit einer Geige ohne Bogen und ohne Saiten - Torossis Geschichten voller Phantasie und träumerischer Leichtigkeit verbindet der Gedanke an die Einsamkeit des als andersartig empfundenen Fremden und der Appell an die Toleranz der "Normalen". So liebt die Prinzessin den Frosch als Frosch, anstatt ihn wie im Märchen an die Wand zu werfen, und so treffen sich die streitenden Äpfel vom Bodensee mit den griechischen Feigen auf dem Tisch eines Feinschmeckerrestaurants wieder; auf den Schuster mit dem Horn auf dem Kopf achtet keiner mehr, als es Mode geworden ist, zwei bis vier bunte Hörner zu tragen; der Tintenfisch, den keiner leiden mag, weil er stinkt und so viele lange Arme hat, ist ein interessantes Studienobjekt für einen Wissenschaftler.
Ob Märchen, Fabeln oder einfach Erzählungen über Menschen, Deutsche, Griechen und andere, lustige, einsame oder gesellig im Kafenion tratschende, Torossis Texte haben ihre eigene, unaufdringlich sich im Herzen der Leser festsetzende Lehre.
Gleichzeitig vermittelt sie einen Eindruck von der Heimatlosigkeit dessen, der zwei Heimatländer hat: in Griechenland sitzt sie auf dem Platz des Dorfes ihrer Großeltern und schreibt zu ihrem eigenen Befremden auf deutsch ihre Erinnerungen an die griechische Kindheit in ein Notizbuch. In Deutschland war sie, zumindest als sie 1968 ankam, die als exotisch bewunderte oder begaffte Ausländerin.
Aber Eleni Torossi schreibt nicht nur über oder für Minderheiten. Sie kommt aus einem Kulturkreis, in dem man noch natürlicher und humaner miteinander umgeht. Sie schreibt, wie sie selbst in einem Interview (Carmine Chiellino: Die Reise hält an, München 1988) sagte, für die Deutschen, die sich "viel zu sehr eingeengt haben in diese neue Welt der Technologie, des Konsums, des Fernsehens ... und eine große Sehnsucht spüren nach anderen Wegen, die sie wieder näher zu den Mitmenschen bringen."
Gisela Mertel-SchmidtPädagogin und LiteraturkritikerinAus: LESENSWERT - BÜCHER FÜR SCHULBIBLIOTHEKEN, 1998
DIE JURY
Die "Tintenfischgeschichte" stellt die Autorin selbst in den Mittelpunkt. Es wird schnell klar, daß "Calamari" mehr sind als ein allseits beliebtes griechisches Fischgericht. Der Vielzahl von Arten dieser “Familie“ der Kraken und Octopusse aus dem Ägäischen Meer scheint sich auch Eleni Torossi zuzuschreiben. Sie brachte einst, wie ihr “erfundener Tintenfisch“, ausreichend Tinte mit nach Deutschland. Ein symbolischer Tintenklecks also für ihre vielen Geschichten und Ideen im Gepäck, um hier Kindern unterhaltsam eine gute Nacht zu wünschen.
Maren KaltschmittLiteraturkritikerin
RHEINPFÄLZISCHE ZEITUNG, 29.09.1994
Ins surrealistisch Märchenhafte entführt Paganinis Traum, in dem die Autorin die griechische Heimat mit der Seele der deutschen Romantik sucht. Dem belächelten Dorfdeppen widerfährt die Verschmelzung von Liebe und Schönheit als das Märchen von den zwei Zeigern der Kirchturmuhr, die der Unerfüllbarkeit ihrer Liebe entfliehen, indem sie sich in Saiten und Bogen einer Geige verwandeln, um so zueinander zu kommen, Wirklichkeit wird. Statt einer einzigen Minute in der Stunde haben sie jetzt – düstere romantische Ironie – eine einzige Mondnacht im Jahr, in dieser jedoch erblüht ihre frühere Stummheit zu wundersamer Musik.
Eleni Torossis elegischer Ton ist die musikalische Umsetzung einer Existenzform.
HEIKE MARXLiteraturkritikerin
MITTELBAYERISCHE ZEITUNG, 23.04.1991
Der Busfahrer Jakob faltet in jeder freien Minute Papierschiffchen und beehrt damit unter anderen auch eine steinerne Schöne über dem Portal des von ihm bewohnten Jugendstilhauses. Mitbewohner Kneiffl, ein pingeliger Beamtentyp, ärgert sich schwarz darüber und verfaßt Protestbriefe am laufenden Meter, bis er -rätselhafte Persönlichkeitsveränderung- selbst zum fanatischen Schiffchen-Falter wird. Das Geheimrezept von Eleni Torossi ist allemal: sinnliche Direktheit ihrer Erzählungen, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen in den Bann schlagen. Man muß schmecken, riechen, mitfühlen, sich mit ihren Helden, egal ob Busfahrer oder Beamter, ob saurer Apfel oder plötzlich zur Delikatesse avancierter griechischer Feige, identifizieren.
UTA V. MAYDELLLiteraturkritikerin
DEUTSCHES ALLGEMEINES SONNTAGSBLATT, 09.11.1986
Zwei Dutzend kurze Gutenachtgeschichten sind im neuesten Buch von Eleni Torossi versammelt. Freilich auch für Erwachsene, denn diese "Betthupferl“ sind eigentlich keine Geschichten zum Einschlafen, sondern zum Aufwachen. So kurz sie sind, sie behandeln allemal ein schwieriges Problem. Die Einen und die Anderen, die Vertrauten und die Fremden, die Deutschen und die Türken, die Griechen, die Italiener, die Türken, die Spanier, die Jugoslaven und alle anderen Anderen kriegt man vorgestellt. Man könnte meinen, es seien Geschichten, die das Leben schrieb. Doch wenn man genau hinsieht, merkt man, was die heute 39jährige Eleni Torossi für eine famose Geschichtenerzählerin ist.
ARNIM JUHRELiteraturkritiker
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